Innovationsprozesse

Design Thinking: Vom Problem zum Prototyp
«Design Thinking» ist ein menschenzentrierter Ansatz zur Lösung von komplexen, oft nur ungenau umschriebenen Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen. Er beruht auf der Annahme, dass vielfältige Teams kreativere Lösungen produzieren. Die Bedürfnisse und Motive der (potenziellen) User:innen von Produkten oder Dienstleistungen werden dabei oft stark in die Entwicklung und Erprobung von Konzepten eingebunden.

«User-Centered Design»: Angewandte Inklusion
Unbewusste Normen können (unbeabsichtigt) zu Benachteiligungen bestimmter Gruppen führen und im Fall von Sicherheitseinrichtungen oder medizinischen Produkten sogar deren Gesundheit gefährden. Moderne «User-zentrierte» Ansätze versuchen deshalb bewusst, die Vielfalt ihrer (potenziellen) Anwendungen im Entwicklungsprozess zu berücksichtigen. Ein diversitäts-bewusster Umgang mit Personas kann helfen, die Vielfalt der verschiedenen User-Gruppen adäquat abzubilden.

Agile Arbeitsformen
Auch grössere und etablierte Organisationen bemühen sich vermehrt um agile Arbeitsformen, wie sie in Startups und Kleinunternehmen oftmals von vornherein gegeben sind. So lässt sich die «Schwarmintelligenz» kleinerer Einheiten nutzen, um koordiniert mit Unsicherheiten und wechselhaften Anforderungen umzugehen. Für den Innovationsbereich bieten agile Arbeitsformen Gelegenheit zur offenen und inklusiven Gestaltung der Zusammenarbeit, wenn Diversitätsaspekte bei ihrem Einsatz einbezogen werden.

Open Innovation: Partizipative Prozesse
Wenn es um den Einbezug verschiedener Personengruppen in Entwicklungsprozesse geht, liegt die Idee nahe, sich Anregungen direkt bei den (potenziellen) Usern zu holen. Neben den bestehenden User-Gruppen können durch gezielte Kommunikation auch neue User angesprochen werden. Die an offenen Innovationsprozessen Beteiligten sind aus eigenem Interesse motiviert, an der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen mitzuwirken und stellen ihre Daten bewusst und freiwillig zur Verfügung.

Multiperspektivische Ansätze
Innovationen in weit entwickelten und hochspezialisierten Anwendungsbereichen erfordern ein hohes Mass an Kooperation, Interdisziplinarität und Kreativität. Neben inhaltlicher Vielfalt bringt Interdisziplinarität auch methodische Vielfalt mit sich. So können die Geistes- und Sozialwissenschaften wertvolle Impulse für eine ganzheitliche Herangehensweise im Innovationsprozess liefern und dabei helfen, die gewohnten Strukturen und Denkmuster kritisch zu reflektieren.